Mönchtum in St. Matthias
Das Mönchtum ist eine Lebensform. Es ist eine Möglichkeit, auf die Erfahrung Gottes im eigenen Leben zu antworten. Der Kern dieser Lebensform liegt darin, dass der Mönch auf Ehe und geschlechtliche Partnerschaft verzichtet. Er will damit zum Ausdruck bringen, dass er seine ganze Hoffnung und Sehnsucht auf den wiederkommenden Herrn richtet, der die Welt vollenden wird, und dass er sich mit seinem ganzen Leben von der Freundschaft und dem Willen dieses Herrn in Anspruch nehmen lassen will. Zu diesem Zweck schließt er sich mit anderen Mönchen zu einer Gemeinschaft zusammen. Sie versuchen, miteinander den Weg der Nachfolge zu gehen, ihr Leben nach den Worten Jesu auszurichten und in ihrem gemeinsamen Alltag seinen Geist erfahrbar zu machen. Dabei stützen sie sich auf die Erfahrungen des Mönchtums durch die Jahrhunderte, die sich für uns als Benediktiner vor allem in der Regel des heiligen Benedikt bezeugt.
Bestimmte Elemente sind für diese Lebensform zu allen Zeiten prägend. Vor allem sind hier zu nennen: der gemeinsame Gottesdienst in seinem täglichen Rhythmus und das persönliche Gebet, die Arbeit, die gegenseitige Achtung und die Anerkennung des Leitungsdienstes des Abtes, der Verzicht auf persönlichen Besitz und die gegenseitige Verantwortung.
Das Gelingen eines solchen Lebens hängt an der Gestaltung des gemeinsamen Alltags. Die Elemente des Mönchtums müssen in Einklang gebracht werden mit den Aufgaben und Erfordernissen, die sich aus der konkreten Situation einer Mönchsgemeinschaft ergeben. Auf den folgenden Seiten soll versucht werden, den Alltag unseres gemeinsamen Lebens in der Abtei St. Matthias zu beschreiben.
Wir bilden eine Lebensgemeinschaft. Das bedeutet, dass wir uns auf Lebenszeit aneinander gebunden haben und nicht in eine andere Abtei „versetzt“ werden können. Zur Zeit besteht unsere Gemeinschaft in Trier aus 11 Mönchen. Das Alter bewegt sich einigermaßen gleichmäßig zwischen Anfang dreißig und Ende siebzig. Das Besondere an unserer Abtei ist sicherlich die Lage in der Stadt Trier. Daraus erwachsen für uns Chancen aber auch Herausforderungen und Aufgaben.