Benedikt, der – auch bei Gegenwind – mit seinem Regelbuch unterwegs ist. Skulptur des hl. Benedikt im Innenhof des Kreuzgangs der Huysburg (Bildhauer: Erich Peukert, Quedlinburg)
Benedikt, der – auch bei Gegenwind – mit seinem Regelbuch unterwegs ist. Skulptur des hl. Benedikt im Innenhof des Kreuzgangs der Huysburg (Bildhauer: Erich Peukert, Quedlinburg)
Am 11. Juni feiern die Mönche der Abtei St. Matthias das Fest ihres Patrons, des heiligen Benedikt von Nursia. Papst Paul VI. verkündet Benedikt zum Patron Europas.
Auch die neuzeitliche Gesellschaft wurzelt – mit ihren Grundlagen in Wissenschaft und Demokratie – im Boden abendländisch-christlicher Kultur. Freilich kann benediktinischer Geist in der heutigen Welt nicht mehr aus einer dominierenden Position heraus wirksam werden. Nach wie vor können aber lebendige benediktinische Gemeinschaften Orte sein, an denen spürbar wird, dass das Evangelium Menschen zu einem versöhnten Leben miteinander und zu einem Umgang mit den Gütern der Welt befreit. Benedikt lädt nämlich die Menschen dazu ein, sich als Geschöpf Gottes zu verstehen.
Der Slogan „Global denken – lokal handeln“ entspricht dem benediktinischem Geist. Wo eine solche Gemeinschaft in der Gesellschaft wirksam ist, geschieht dies in erster Linie durch die Prägung einer konkreten und lokalen Lebenswelt.
Die Regel Benedikts betont das rechte Augenmaß in den Anforderungen an jedes Mitglied der Gemeinschaft. Sie ist seit dem 6. Jahrhundert Grundlage lebendiger Gemeinschaften – und zwar heute in allen Teilen der Erde. Das lässt darauf schließen, dass sie gleich bleibende Grundwerte in einer Weise vermittelt, die ihre Umsetzung in den verschiedensten Zusammenhängen ermöglicht.
Das Fest beginnt am Vorabend (10. Juli) mit der Vesper um 18.15 Uhr. Um 20.00 Uhr beten wir die Vigil. Am Festtag (11. Juli) ist um 6.30 Uhr die Laudes, um 11.00 Uhr das Pontifikalamt und um 18.15 Uhr die Vesper.
Zu diesen Gottesdiensten sind alle willkommen, die Benedikt, den Patron Europas, mit uns feiern und sich durch ihn bestärken lassen wollen in der Zuversicht, dass auch inmitten der wirtschaftlichen Zwänge unserer Zeit ein menschliches Zusammenleben „unter der Führung des Evangeliums“ (so Benedikt in seiner Mönchsregel) möglich ist – durch geduldige und nachhaltige Gestaltung des lokalen Umfelds in europaweiter Verantwortung.